Sakramentar von Beauvais

Die Überlieferung so geschichtsträchtiger Zeitzeugen, wie es mittelalterliche Codices sind, geht manchmal ihre eigenen Wege: So sind von diesem Sakramentar von Beauvais heute nur noch 10 feine und mit besonders viel Gold und Silber verzierte Seiten erhalten. Drei von ihnen sind in Goldschrift auf Purpurgrund geschrieben. Grund für den Verlust der übrigen Seiten war die Profitgier eines Buchhändlers im frühen 19. Jahrhundert, der das kostbare Manuskript zerteilte, um durch den Verkauf der einzelnen Partien einen höheren Gewinn erzielen zu können. Als Fürstbischof Roger von Champagne (gest. 1016), der Bischof von Beauvais, das Sakramentar in Auftrag gab, enthielt es die Messtexte des Priesters nicht für das gesamte Kirchenjahr, sondern nur die für besondere Anlässe; Ostern, Weihnachten und Christi Himmelfahrt finden sich unter den heute noch erhaltenen Seiten, was die besonders prächtige Ausstattung der Seiten erklärt.

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