Der Palter Ludwigs des Deutschen, entstanden in der Mitte des 9. Jahrhunderts, ist ein Prachtexemplar fränkisch-sächsischer Kunst, einer künstlerischen Strömung in Nordfrankreich, die insulare Buchmalerei von den Britischen Inseln mit dem in Frankreich beheimateten karolingischen Stil vermischte. Es wurde von Ludwig dem Deutschen (810-876) in Auftrag gegeben, einem Enkel Karls des Großen, der als erster König von Ostfrankenreich nach dem Zerfall des karolingischen Reiches von 843 bis zu seinem Tod regierte. Die Texte der Psalmen sind von Rahmen im insularen Stil umgeben, die komplizierte Flechtmuster und Tierfiguren, vor allem Vögel, enthalten. Trotz der reichen Verzierung ist das Manuskript auf den Text fokussiert und die einzige figürliche Darstellung darin beschränkt sich auf die Kreuzigungsszene, was die einzigartige und faszinierende Natur des Manuskripts als Ganzes widerspiegelt.