Diese fantastische frühgotische Handschrift wurde um 1230 von einer Gruppe erfahrener Meister in Paris angefertigt. Bekannt als Psalter der Blanche von Kastilien verdankt das Werk seinen Namen seiner vermutlichen Auftraggeberin, der Königin von Frankreich, einer angesehenen Förderin der Künste. Alternativ ist auch die Bezeichnung Psalter von Sainte-Chapelleüblich, in Anlehnung an den langzeitigen Aufenthaltsort des Manuskripts in der gleichnamigen berühmten Palastkapelle in Paris. Obwohl es sich um ein Werk der Frühgotik handelt, ist der Psalter bemerkenswerterweise in einen der wenigen erhaltenen romanischen Einbände gefasst, der dank sorgfältiger Aufbewahrung in einem ausgezeichneten Zustand überliefert ist. Im Inneren erstrahlt die Handschrift auf nahezu jeder Seite in schimmerndem Blattgold und entfaltet dadurch eine wahrhaft königliche Aura.