Jüngeres Gebetbuch Kaiser Karls V.

Die flämische Buchmalerei ist zu Recht weltberühmt – und schnell drängen sich farbenfrohe und lebendige Miniaturen vor das innere Auge. Der Mäzen, dem wir viele Werke dieses kulturellen Reichtums verdanken, war Kaiser Karl V. (1500–1558). Doch im vorliegenden Werk konnten seine Buchmaler zeigen, dass sie für lebendige und spannende Bilder keine Farbe brauchten: Die dunkle Grisaille-Technik verleiht in den 73 Miniaturen des Werkes den Personen eine frappierende Plastizität, die geschickt mit Goldhöhungen aufgelichtet wird. Dabei werden gotische Ästhetik und Einflüsse italienischer Renaissance-Künstler geschmackvoll miteinander in Beziehung gesetzt. Die italianisierende Note ist es neben der Farbgebung vor allem, die dieses Jüngere Gebetbuch Kaiser Karls V. von seinem etwa zwanzig Jahre zuvor entstandenen Älteren Gebetbuch unterscheidet.

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