Dieses prächtige Manuskript aus dem 12. Jahrhundert stammt aus der Benediktinerabtei St. Bertin im Nordwesten Frankreichs, ist aber stark von der byzantinischen Kunsttradition beeinflusst. Aufgrund einiger Texte, die sich kritisch über den Zweiten Kreuzzug und das römische Papsttum äußern, wird angenommen, dass die Handschrift ursprünglich vom byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos in Auftrag gegeben wurde. Sie ist mit insgesamt 172 Miniaturen, davon 45 ganzseitig, ausgestattet, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie eine Sammlung von Heiligenviten illustrieren. Sie zeichnen sich durch eine äußerst lebendige Farbgebung, prächtige Goldfiguren und flächige Darstellungen in bunten Schmuckrahmen aus. Die sehr begehrte Handschrift ging durch die Hände verschiedener Bibliophiler, bevor sie schließlich von König Wilhelm I. der Niederlande erworben wurde.