Die Entstehung dieses Missale, das eines der schönsten der deutschen Romanik ist, verdankt sich dem kunstsinnigen Abt Berthold des Klosters Weingarten. Er förderte das dortige Skriptorium zu Beginn des 13. Jahrhunderts so sehr, dass sich ein Zentrum der deutschen Buchmalerei bildete und kostbarste Kunstschätze entstehen konnten, u. a. dieses vom Mönch Hainricus geschaffene Missale. Wenn auch seine genaue Identität wohl nie ganz geklärt wird, so steht doch fest, dass sich Hainricus auf der Silberplatte des Einbands und in fünf weiteren Miniaturen selbst portraitierte – ein höchst ungewöhnlicher Umstand. Der Buchschmuck ist dabei ebenso prächtig wie feinsinnig: Fünf ganzseitige Prachtminiaturen, zweiilluminierte Textseiten, 24 Kalendermedaillons, 35 historisierte Initialen und unzählige kleinere Farbinitialen: Das ist das Hainricus-Sakramentar, das durch seine subtile Pracht begeistert.