Das Croy-Gebetbuch, das zwischen 1510 und 1520 in Brügge entstand, enthält so viele kleine dekorative Bilder am Rande, sogenannte Drolerien, dass es als Buch der Drolerien bekannt wurde. Fantastische Randverzierungen oder Vignetten, die fabelhafte Mischwesen aus Menschen, Tieren und Pflanzen darstellen, werden auch als Grotesken bezeichnet. Mit über 200 Drolerien ist das Croy-Gebetbuch ein einzigartiger Buchschatz, der jeden Betrachter mit seinen prachtvollen Illustrationen, zu denen auch 58 prächtige Miniaturen gehören, verzaubert. Diese Schatztruhe der spätmittelalterlichen Buchmalerei ist das Werk einiger der größten Meister der Gent-Brügger Schule: Gerard Hohenbout und Simon Bening sind für den größten Teil des Dekors der Handschrift verantwortlich, haben aber auch mit dem weltberühmten Tafelmaler Gerard David für die kunstvolle Gestaltung des Werks zusammengearbeitet.