Irgendwann in der Zeit zwischen 1520 und 1525 schuf der berühmte flämische Buchkünstler Simon Bening eines seiner größten Werke, das sogenannte Blumenstundenbuch. Er vollendete diese wertvolle Handschrift in Gent und Brügge in seiner Werkstatt und versah sie mit unvergleichlichen ganzseitigen Miniaturen und Randverzierungen auf jeder Textseite. Beeindruckend ist die Vielfalt der Gestaltungsformen, die Bening für das persönliche Gebetbuch wählte. Als Vorbild für seine Miniaturen dienten ihm die Arbeiten von Hugo van der Goes und Martin Schongauer. Neben den 70 bezaubernden ganzseitigen Miniaturen enthält die Handschrift auf über 300 Seiten eine Fülle von dekorativen Motiven, bestehend aus Knospen und Blumen aller Art sowie kleinen Vögeln und Insekten, die unvergleichlich plastisch und realistisch wirken. 12 liebevoll gestaltete Kalenderbilder zeigen Alltagsszenen aus dem Leben der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung.